Partielle Blechreparaturen

Bisher hatte man bei unseren Projekten immer Reparaturbleche, die mindestens DIN-A4 Format hatten, doch auch wenn man nicht beabsichtigt, ein Fahrzeug total zu sanieren, können Schweißarbeiten nötig sein, wenn es darum geht, Rostansätze zu beseitigen.

Am BMW Cabriolet zeigte sich so eine Stelle am hinteren Radlauf rechts, der Lack hob sich , hatte bereits Risse gebildet. Höchste Zeit zum Handeln, denn durch den Riß kann Wasser eindringen, das vom porösen Rost wie ein Schwamm gespeichert wird und so den Zerfall beschleunigt.

An Stellen mit Blechdoppelungen kommt der Rost immer von innen, überschleifen und Spachteln hält daher nur bis zum nächsten Winter, es gilt den Rostherd freizulegen und befallenes Blech herauszutrennen. Dabei geht man natürlich langsam und vorsichtig vor, um die Schadstelle möglichst klein zu halten. Man sollte trotzdem darauf gefaßt sein, daß das Elend mindestens dreimal so groß wie die ursprüngliche Blase wird.

Der Werkzeugbedarf ist auf dem folgenden Bild festgehalten :

Dazu kommt natürlich noch ein Schweißgerät sowie eine oder mehrere Flexe (heißt das so?). Wenn man wie ich zu faul zum Umspannen ist, geht man den Weg zur Zweit- und Drittflex, bestückt mit Zopfbürste, Trennscheibe und Fächerscheibe.

Im ersten Schritt entfernen wir mit einem stumpfen Messer oder Stechbeitel losen Lack und Rost.

Als nächstes kann man mit Flex und Zopfbürste die unterwanderten Bereiche des Lacks entfernen und in unserem Fall den Unterbodenschutz im Radkasten. Zu diesem Zeitpunkt sollte man schonmal das Beruhigungsbier bereithalten.

In diesem Stadium sollte man Beginnen, Pappschablonen zu machen oder gleich ein Reparaturblech anzufertigen, da die Konturen noch erkennbar sind. Dabei ruhig 2cm an allen Seiten zugeben, falls die Stelle größer wird als angenommen.

Danach wird vorsichtig die obere Blechlage rausgeflext, am besten mit einer dünnen Trennscheibe, das gibt weniger Grat und Hitze, dabei aufpassen, daß man das untere Blech nur ankratzt. Jetzt wird der eigentliche Rostherd und die wirkliche Größe sichtbar.

Nach dem Einpassen des Reparaturstücks für den Innenradlauf kann dieser auch im zerfressenen Bereich entfernt werden.

Der Innenradlauf wird mit Gripzangen fixiert und angepunktet. Man sollte dabei auf jeden Fall Verkleidungen zum Innenraum entfernen, Scheiben abdecken und bei größeren Mengen Wachs und Dämmatten einen Kollegen mit Druckluft und nassem Lappen dabei haben, der das unvermeidliche Feuerchen löscht.

Zuerst wird das Blech an den Ecken mit einigen Punkten geheftet, um Verzug zu vermeiden. Dann können auch die Zangen entfernt werden, um besseren Zugang zu haben. Es folgen weitere Schweißpunkte.

Ist alles fest, kann man die Schweißpunkte ggf. verschleifen und alles, was später nicht mehr zugänglich ist, mit Rostschutz streichen, dabei reichlich in die Spalte laufen lassen, am besten verdünnt.t

Wenn das durchgetrocknet ist, geht es mit dem Außenteil weiter, hier sollte man sehr penibel sein bei der Einpassung, ggf. schweißt man das Blech stumpf ein um Absätze zu vermeiden. Die Doppelung am Radlauf wird vorher gelocht, der Ansatz auf dem Schweller ebenfalls.

Selbst bei großzügiger Zugabe, kann das Blech noch zu kurz sein, ich hatte den Rostfraß im Falz unterschätzt, also mußte eine Verlängerung stumpf angesetzt werden.

Nach erfolgreicher Anpassung und Zuschnitt wird das Außenteil an der Doppelung mit Gripzangen befestigt. Leichte Spalte lassen sich mit dem Hammer zuklopfen, wobei dies meist besser gelingt, wenn das Blech bereits an einigen Ecken geheftet wurde. Beim Anschweißen wieder die Punkte möglichst weit voneinander entfernt setzen und später die Lücken zupunkten.
Die Schweißpunkte werden mit der Fächerscheibe glatt geschliffen, jetzt hat man schon ein erstes Erfolgserlebnis, die ehemalige Gammelecke sieht wieder aus wie aus einem Guß.

Im Radkasten werden alle Spalte und Kanten mit Karrosseriedichtmasse versiegelt und neuer Unterbodenschutz aufgetragen. Von innen muß noch Hohlraumwachs großzügig im Reparaturbereich versprüht werden, bei guter Zugänglichkeit vorher nochmal gründlich verdünnte Grundierung einbringen, um die Spalten zu schützen.

Je nach Anspruch, Budget und Können, kann man jetzt den Weg zum Lackierer antreten oder selber spachteln und Lackieren. Der Lackierer ist meist im Stande, die Schadstelle beizulackieren und die Übergänge zu polieren, was die Kosten im Rahmen hält. Wir haben uns für die Selfmade-Variante entschieden.